Buddha

21. Mai 2022
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Micha

Monsterablatt

Das erste, das mir dazu einfiel, war Herricht & Preils Sketch „Indische Butter“. Immer noch göttlicher Sprachwitz. Genauso göttlich wie das Teil, das Claudi anbrachte, um den Teich zu verschönern. Allerdings aus Ton und leider etwas blass, hatte der Buddha auch Strohanteile. Und ich sollte ihn mal wieder etwas aufpolieren. Ich hatte ja schon die Kleinteile unseres japanischen Minigartens farblich angepasst.

Diesmal war das aber etwas anspruchsvoller, da das Material des Buddhas saugfähig war und draußen stehen soll. Also muss es wetterfest werden und auch die Farbe annehmen. Da ich sonst mit Acrylfarben arbeite musste ich in die Trickkiste greifen und habe den Buddha erstmal mit Polyurethane Gloss Varnish (Glanzlack) lackiert. Somit schließt sich die Oberfläche und die Figur wird wetterfest, da der Lack auch einiges verträgt.

Da in dem Text viele Begriffe aus dem Modellbau auftauchen, plane ich schon mal einen spezielleren Beitrag auf meiner Website, da das dort thematisch besser hinpasst.

Ich habe die Figur ähnlich wie meine Modelle schichtartig mit der Airbrush aufgebaut um ein Maximum an optischer Tiefe aufzubauen.

  • Preshading
  • Grundierung / Grundfarbe
  • Konservierungsschicht
  • Altern und Wettern mit Washing und Ölfarben
  • Trockenmalen
  • Konservieren

Im zweiten Schritt wurde Preshading (Vorschattieren) angewendet. Hier werden die Höhen und Tiefen der Figur unterschiedlich behandelt. Für die erhabenen Teile wird Farbe benutzt, die heller als die Grundfarbe ist und für die Tiefen und Einbuchtungen eine dunklere (fast schwarze) Farbe benutzt. Hier wieder Acrylfarbe. Die hat den Vorteil, dass sie nicht riecht, mit Wasser verdünnbar ist und schnell trocknet. Somit kann man zügig durcharbeiten und das Ganze auch noch im Wintergarten machen.

Nächster Schritt ist das Auftragen der Grundierung. Nach Studium von gefühlt 300 Grautönen, zusammen mit Claudi, haben wir ein passendes Grau ausgewählt. Dieses wurde dann in mehreren dünnen Schichten aufgetragen. Somit kommt das Preshading richtig zur Geltung und die Figur bekommt Tiefe.

Bevor jetzt das Altern kommt, muss die vorhandene Farbschicht gesichert werden. Das mach ich wieder mit dem Polyurethane Varnish. Das hat auch den Vorteil, dass die folgenden Schritte nicht die Grundfarben beschädigen.

Washing/Shading ist ein Farbauftrag, bei dem hochverdünnte Farbe benutzt wird. Dies kriecht regelrecht in jede Ritze und hebt diese somit hervor. Washing macht im Prinzip das gleiche, nur großflächig. Da ich das mit langsam trocknender Ölfarbe mache, kann die überschüssige Farbe dann ohne Probleme abgewischt werden und die dunkle Farbe bleibt in den Vertiefungen.

Um das Modell etwas plastischer aussehen zu lassen benutze ich noch eine 3-Farben-Technik aus dem Modellbau, mit der man sehr gut die Grundfarben variieren kann. Dazu benutz ich rote, blaue und gelbe Ölfarbe (RGB!!!). Damit werden abwechselnd Farbpunkte aufgetragen und dann mit dem Pinsel und etwas Verdünnung  vermischt. Durch die Transparenz und die unterschiedliche Verteilung der Ölfarben werden die einzelnen grauen Bereiche des Buddhas abgewandelt. Hier beim Buddha habe ich relativ wenige rote Punkte benutzt. Damit habe ich etwas das Urwaldgrün simuliert, was auch ganz gut klappte.

Ein Tag Trocknen muss sein, damit die Ölfarbe nicht durch die letzten Schritte beschädigt werde kann. Hier kommt als letzte farbige Schicht das Trockenmalen zum Einsatz. Dazu macht man etwas Farbe auf einen größeren Pinsel, streicht diesen aus, und pinselt leicht über das Objekt. In meinem Fall mit hellem Grau. Dieses bleibt damit nur an den Erhebungen und Kanten hängen.

Nach dem Trocknen kommt zum Schluss nochmal eine Versiegelung in Form von Polyurethane Varnish drauf. Trocknen lassen und schon kann der Buddha in den Teich ziehen.

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