Wir alle lieben Pralinen. Deshalb haben wir gestern einen Tag in unserer Backküche verbracht und unsere eigenen Granatapfel-Pralinen kreiert. Passend zur Weihnachtszeit haben wir die Füllung mit Zimt, Nelke und Kardamom gewürzt.
Da wir unsere Pralinen aufgrund von Unverträglichkeiten von Grunde auf selbst herstellen, geht es bei uns immer mit der Produktion der Hohlkörper los. Wir verwenden bei den Schokoladen, Butter und Sahne vegane Alternativen.
Zutaten
- 400 g dunkle Schokolade (Kuvertüre)
- 600 g tiefgefrorene Granatapfelkerne
- 1/2 TL gemahlene Nelken oder 4 große Nelken
- 1/2 TL Zimt
- 1/2 TL Kardamom
- 240 g weiße Schokolade mit Vanillegeschmack (Kuvertüre)
- 40 g Butter
- 75 g Schlagsahne
- etwas Wasser
Herstellung der Hohlkörper
Wir haben uns vor zwei Jahren Hohlkörperformen gekauft, die nun mal wieder zum Einsatz kommen. Als Formen haben wir uns für unsere Zitronen-Form entschieden.
Zuerst haben wir die Formen mit Küchenpapier ordentlich ausgewischt, damit mögliche Wasserränder entfernt werden. Um auch alle restlichen Fussel zu beseitigen, gehen wir noch einmal mit einem Wattestäbchen durch die Formen.
Nachdem die Formen vorbereitet waren, hat Leni die Schokolade geschmolzen. Das ist eine ihrer Lieblingsaufgaben, denn natürlich gehört auch das Naschen zur Pralinenherstellung unbedingt dazu.
Wichtig vor dem Weiterverarbeiten ist, dass die Schokolade gut temperiert ist. Hier haben wir trotz diverser Tricks noch nicht den perfekten Vorgang gefunden. Das Ergebnis ist, dass die Pralinen am Ende nicht sehr stark glänzen. Aber dem Geschmack tut das keinen Abbruch.
Um keine Schokolade zu verschwenden, legen wir unseren Arbeitsplatz immer mit Backpapier aus. Von diesem löst sich die Schokolade später einfach wieder ab.
Nun schütten wir mit einer Kelle die dickflüssige Schokolade in die Formen und ziehen diese mit einer Winkelpalette sauber ab, damit möglichst keine Ränder entstehen. Die Schokolade muss nun anziehen. Dafür brauchen wir etwas Geduld. Die Zeit, bis es soweit ist, wird mit Naschen überbrückt.
Wenn die Schokolade anzieht, drehen wir die Hohlkörperformen um, damit die überschüssige Schokolade herauslaufen kann. Dafür ist das Backpapier jetzt sehr wichtig. Auch der Vorgang dauert wieder etwas, bis die Formen zurückgedreht werden. Viel passieren kann bei zu viel Ungeduld übrigens nicht, außer, dass die Hohlkörperwände etwas dicker sind und weniger Füllung in die Pralinen passt.
Nun müssen die Formen nur noch vollständig aushärten. Am besten lässt man die Schokolade bei Zimmertemperatur aushärten, aber wir haben die Formen auch schon in den Kühlschrank gestellt, damit es schneller ging.
Herstellung der Füllung
Für die Füllung haben wir tiefgekühlte Granatapfelkerne zu einem Püree eingekocht. Dafür haben wir die gefrorenen Granatapfelkerne mit 1/2 Kaffeetasse Wasser bei voller Hitze auf den Herd gestellt.
Zuerst tauen die Kerne auf und dicken anschließend ein. Obwohl die Masse bereits sehr dick aussieht, täuscht das Aussehen leider. Denn noch befinden sich auch die harten Bestandteile der Granatapfelkerne im Püree. Für die Pralinen müssen diese aber weg.
Deshalb haben wir die heiße Masse durch ein Sieb passiert. Heraus kam eine sehr dünne Masse, die gefühlt noch gar nicht eingekocht wurde.
Die Reste, die vom Passieren übrig bleiben, kommen bei uns natürlich nicht einfach weg. Leni mag diese sehr gern und nascht sie dann immer, während ich das Püree weiter einkoche.
Bevor wir das Püree allerdings weiter eingekocht haben, haben wir die Masse mit Zimt, Nelke und Kardamom gewürzt. Eigentlich hatten wir nur die Hälfte der hier im Rezept angegebenen Mengen verwendet. Allerdings ist nach dem Einkochen nicht mehr viel von den Gewürzen übrig geblieben, weshalb definitiv mehr Gewürze in die Masse müssen.
Das Püree wird nun so lange eingekocht, bis es eine deutlich dunklere Farbe angenommen hat und sehr dick geworden ist. Anschließend muss es abkühlen.
Nachdem das Granatapfelpüree abgekühlt war, hat Leni die weiße Schokolade geschmolzen. Hier haben wir die Butter zugegeben, damit wir am Ende eine schöne, cremige Füllung bekommen.
Wenn die Schokolade geschmolzen ist, kommt das Püree dazu. Beide Zutaten verbinden sich nicht besonders gut, weshalb hier nun noch die Schlagsahne in die Füllung kommt. Wir haben alles in der Küchenmaschine ordentlich aufgeschlagen, sodass eine cremige Masse entstanden ist.
Anschließend haben wir die Füllung in einen Spritzbeutel umgefüllt und unsere Hohlkörper damit gefüllt. Wie immer haben wir viel zu viel Füllung in die Pralinen gemacht.
Die Füllung muss nun ebenfalls hart werden. Hierfür haben wir die Pralinen in den Kühlschrank gestellt.
Pralinen aus der Form bekommen
Wie schon geschrieben, haben wir viel zu viel Füllung in die Pralinen gemacht. Das ist im Endergebnis besonders lecker, aber für das Verschließen etwas schwierig.
Zum Verschließen wird die überschüssige Schokolade von der Hohlkörper-Herstellung verwendet. Diese wird nochmals über dem Wasserbad flüssig gemacht und dann ebenfalls mit dem Spritzbeutel auf die fast fertigen Pralinen gefüllt.
Da wir zu viel Füllung in den Pralinen haben, mussten wir den Verschluss etwas großzügiger auftragen. Anschließend können die Pralinen wieder aushärten. Um ganz sicher zu gehen, dass wirklich alles schön fest ist und wir die Pralinen gut aus der Form bekommen, haben wir alles in den Kühlschrank gestellt.
Das Herausklopfen der Pralinen ist bei uns leider immer eine schwierige Angelegenheit. Oft kommen die Pralinen nämlich nicht einfach aus der Form. Deshalb klopfe ich die Formen immer fest auf der Arbeitsplatte der Küche auf. Das kann sehr laut werden, je nachdem, welcher Schrank sich direkt darunter befindet. Bei uns ist der Topfschrank unter dem Teil der Arbeitsfläche, auf der wir arbeiten. Und das ist sehr laut.
Leider haben es nicht alle Pralinen unbeschadet aus der Form geschafft. Bei einigen Pralinen hat sich der Verschluss abgelöst, die eigentliche Praline ist aber in der Form geblieben. Am Ende hatten wir dennoch einen großen Teller voller köstlicher Granatapfel-Pralinen, die natürlich sofort gekostet werden mussten.
Aus den übrig gebliebenen Schokoladenresten haben wir übrigens Bruchschokolade hergestellt. Dafür einfach die Schokolade auf Backpapier gießen und nach Lust und Laune verzieren. Wir haben hier Kakaonibs, Mandeln und Goldsternchen drauf gestreut. Nach dem Festwerden der Schokolade diese einfach grob in Stücke brechen.