Als wir mit Leni unseren Sauerteig „Ilse“ angesetzt haben, stand für uns fest, dass sie ein eigenes Zuhause bekommen soll. Da Ilse im Glas wohnt, war also klar, dass wir das Glas mit einem Gesicht bemalen wollen.
Um nach dem Füttern und Backen den Sauerteig in ein sauberes Glas zu füllen, haben wir uns für das Gestalten von zwei Gläsern entschieden.
Deshalb haben wir 500-ml-Gläser und einen Glasfarbstift gekauft. Hierbei war uns wichtig, dass die Farbe auch später spülmaschinenfest ist. Das konnten wir durch das Einbrennen der Farbe im Ofen sicherstellen. Ausprobiert, haben wir es aber bisher noch nicht und doch lieber per Hand gespült.
Aber von vorn.
Die Vorbereitung der Folie
Für das Bemalen der Gläser hatten wir zwei Optionen: Wir malen die Gläser frei Hand oder wir machen uns Schablonen. Leni hat sich für die Schablonen entschieden.
Und so haben wir uns am Computer Schablonen erstellt und diese mit dem Plotter ausgeschnitten. Zum Glück hatte ich noch uralte Reststücke von Vinylfolie, sonst wäre unser Vorhaben an dieser Stelle wohl vorerst gescheitert.
Nach dem Plotten und Entgittern der Folien haben wir Kreppband als Transferfolie benutzt, da gerade nichts anderes im Haus war. Um ganz sicher zu gehen, dass auch wirklich alle Teile gut halten, hat Leni die Folie besonders gut festgerakelt.
Die Vorbereitung der Gläser
Für die Folie, aber auch für den Glasfarbstift ist es besonders wichtig, dass die Gläser sauber und fettfrei sind. Wir haben also die Gläser mit heißem Wasser ausgespült und gut abgetrocknet. Anschließend haben wir die Stellen, auf die wir die Folie kleben mit Alkohol abgerieben. So sind auch unsere Fingerabdrücke und mögliche Fettrückstände beseitigt.
Anschließend konnten wir unsere Schablonen aufkleben und wieder gut festrakeln. Auch das Entfernen der Transferfolie hat super funktioniert. Eigentlich hätten wir die Gläser auch mit der Milchglasoptik lassen können. Allerdings wären sie so nicht spülmaschinenfest.
Das Bemalen der Gläser
Nun kam der eigentlich schöne Teil. Allerdings hat die Farbe gar nicht so gut gedeckt, wie wir uns das gewünscht hatten. Nach dem ersten Farbauftrag waren die Flächen sehr streifig und ungleichmäßig. Da die Farbe ca. 4 Stunden trocknen muss, bevor sie fest ist, haben wir diese Zeit abgewartet und dann eine zweite Schicht draufgemalt.
Diesmal haben wir allerding nicht gemalt, sondern gepunktet. Das Ergebnis war viel besser. Die Farbe deckt nun richtig gut.
Nun haben wir wieder alles 4 Stunden trocknen lassen.
Die Nacharbeit an den Gläsern
Nach der Trockenpause haben wir sehr vorsichtig die Folie abgezogen. An einigen Stellen hat das auch gut geklappt. Aber gerade die dünne Stift unten wurde leider sehr in Mitleidenschaft gezogen. Da die Farbe auch zwangsläufig auf der Folie gelandet ist und die Farbe ebenfalls eine folienhafte Konsistenz angenommen hat, ist hier ziemlich viel kaputt gegangen.
Uns blieb also nichts anderes übrig, als die Stellen vorsichtig freihand auszubessern. Das Ergebnis ist trotzdem noch ganz gut geworden.
Nach weiteren 4 Stunden Trocknung konnten wir die Farbe also endlich einbrennen.
Das Einbrennen der Farbe
Die Farbe muss für 30 Minuten bei 160° C im Backofen eingebrannt werden. Hierbei ist es besonders wichtig, dass die Gläser in den kalten Ofen gestellt werden und dann die Temperatur und die Zeit eingestellt wird. Sonst können die Gläser springen und sind somit kaputt.
Genauso wichtig wie das langsame Erwärmen der Gläser ist auch das langsame Abkühlen. Dafür haben wir die Gläser im geöffneten Ofen auskühlen lassen. Natürlich haben wir auch vor dem Kauf der Gläser geprüft, ob diese überhaupt im Ofen erhitzt werden dürfen.
Unser Fazit
Dieses Projekt war unsere erste Glasbemalung. Und da wir einen weiteren Sauerteig ansetzen möchten, werden wir auch noch weitere Gläser mit Gesichtern bemalen.
Die Schablonen haben super funktioniert. Allerdings werden wir beim nächsten Mal die Farbe gleich punkten, damit diese besser deckt. Und ein Tipp von Micha, meinem Modellbauer: Wir ziehen die Folie dann sofort ab, wenn die Farbe noch feucht ist. Wir hoffen, dass weniger kaputt geht und uns die Nacharbeiten etwas erspart bleibt.